Februar 25, 2025 - 3 Min Lesezeit Markenaufbau für Unternehmensgruppen

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Die Markenarchitektur entscheidet über Erfolg oder Chaos

B2B-Unternehmen stehen durch Zukäufe, Fusionen oder eine strategische Neuausrichtung oft an einem entscheidenden Punkt im Transformationsprozess und müssen aus Einzelunternehmen eine schlagkräftige Gruppe formen. Während dabei häufig Synergien in Prozessen, Vertrieb und Technologie im Fokus stehen, wird die Markenstruktur häufig vernachlässigt – mit fatalen Folgen.

Ohne eine klare Markenarchitektur leidet nicht nur die Außendarstellung, sondern die gesamte interne Identität. Kunden, Partner und selbst Mitarbeiter wissen nicht mehr, wofür die Gruppe eigentlich steht. Deshalb ist es essenziell, eine durchdachte Strategie zu entwickeln, die regelt, wie die einzelnen Unternehmen zueinanderstehen und wie sich die Marke nach außen präsentiert.

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Die zentrale Frage: Wie organisieren wir unsere Marken?

Die richtige Markenarchitektur hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Strategische Ausrichtung: Sollen die Unternehmen eng unter einer einheitlichen Marke geführt werden oder bewusst eigenständig auftreten?

  • Synergien & Zielgruppen: Gibt es Überschneidungen in den Märkten, Produkten oder Kunden?

  • Reputation & Marktwert: Gibt es etablierte Marken, die stark genug sind, um eigenständig zu bleiben?

Drei Modelle haben sich bewährt:

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Branded House

Eine starke Dachmarke für alle

Beim „Branded House“ treten alle Gruppenmitglieder unter einer einheitlichen Marke auf. Diese Struktur nutzen beispielsweise EDAG oder B+L, die wir auf dem Weg zu einer Unternehmensgruppe begleiten konnten. 

Vorteile:

✔ Einheitliche Markenstärke & hoher Wiedererkennungswert
✔ Effiziente Marketingbudgets, da nur eine Marke gepflegt werden muss
✔ Klare Positionierung und vereinfachte Kommunikation

Nachteile:

✘ Weniger Flexibilität für Nischen- oder Spezialunternehmen
✘ Risiko: Wenn die Hauptmarke leidet, sind alle Gruppenmitglieder betroffen
✘ Hoher Abstimmungsbedarf bei Markteinführungen und strategischen Veränderungen

Für wen ist es geeignet?
Das „Branded House“ ist ideal für Unternehmensgruppen mit ähnlichen Produkten, Zielgruppen oder Technologien. Es eignet sich besonders, wenn ein Unternehmen eine starke, konsistente Marke aufbauen und Synergien maximal nutzen will.

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House of Brands

Eigenständigkeit als Erfolgsstrategie

Hier behalten Unternehmen ihre eigenen Marken und treten unabhängig am Markt auf. Bekannte Beispiele im B2B sind Bosch, das neben seiner Hauptmarke auch Rexroth und Dremel führt, oder General Electric mit verschiedenen Tochterunternehmen.

Vorteile:

✔ Hohe Flexibilität bei Zielgruppen und Märkten
✔ Schutz der Einzelmarken – ein Problem bei einer Marke schädigt nicht die anderen
✔ Möglichkeit, Marken mit starkem Marktwert beizubehalten

Nachteile:

✘ Höhere Marketing- und Kommunikationskosten, da jede Marke einzeln gepflegt werden muss
✘ Weniger Synergien und Wiedererkennbarkeit
✘ Komplexere Unternehmensstruktur

Für wen ist es geeignet?
Es eignet sich, wenn Unternehmen stark unterschiedliche Geschäftsbereiche haben oder wenn bereits bestehende Marken mit hoher Marktrelevanz in das Portfolio aufgenommen werden.

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HYBRID HOUSE

Die flexible Mischung

Viele Unternehmen setzen auf eine moderne Mischform, das sogenannte Hybrid House. Hier gibt es eine Dachmarke, unter der einige Unternehmen sichtbar integriert werden, während andere eigenständig bleiben. Ein gutes Beispiel ist Schneider Electric, das sowohl die Hauptmarke stärkt als auch eigenständige Marken wie AVEVA, APC und Merten für bestimmte Segmente beibehält.

Vorteile:

✔ Kombination der Stärken aus beiden Modellen
✔ Flexibilität bei strategischen Veränderungen
✔ Möglichkeit, starke Marken zu erhalten, aber trotzdem Synergien zu nutzen

Nachteile:

✘ Komplexe Markenstrategie notwendig
✘ Erhöhter Kommunikationsaufwand für Klarheit am Markt


Für wen ist es geeignet?
Besonders geeignet ist es für Unternehmen, die bereits etablierte Marken mit hoher Relevanz übernommen haben und in differenzierten Märkten aktiv sind. Wenn eine individuelle Mischung aus Markenautonomie und gemeinsamer Identität gewünscht ist, ist das Hybrid House die perfekte Lösung.

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Fazit: Warum die richtige Markenstrategie entscheidend ist

Die Wahl der richtigen Markenarchitektur ist kein ausschließliches Design-Thema – sie beeinflusst den Unternehmenserfolg direkt und nachhaltig. Eine unklare Struktur führt zu Verunsicherung bei Kunden, verschwendeten Marketingbudgets und fehlender interner Identifikation.

Deshalb ist es entscheidend bei der Integration, frühzeitig die Weichen richtig zu stellen. SYNBRAND hat jahrelange Erfahrung in der Beratung von B2B-Unternehmen in Transformationsprozessen. Wir helfen dabei, die passende Strategie zu entwickeln – damit Ihre Unternehmensgruppe nicht nur wächst, sondern auch eine starke, zukunftsfähige Marke aufbaut.


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Autor: Anna

Seit über einem Jahrzehnt bereichert Anna das SYNBRAND-Team. Als Senior Brand Specialist begleitet sie unsere Kunden mit ihrem hingebungsvollen Designerauge und strategischer Markenexpertise vom Workshop bis zur Kampagnen-Umsetzung. Abseits des Agentur-Alltags zeigt Anna vollen Einsatz als Zweifachmama, oder auf dem Beachvolleyballplatz.

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