April 15, 2025 - 5 Min Lesezeit Transparenz und Deepfakes

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ZWISCHEN FORTSCHRITT UND VERTRAUENSKRISE

Wie können Unternehmen im Jahr 2025 noch gezielt Vertrauen aufbauen? Künstliche Intelligenz hat die Welt der Kommunikation auf links gedreht. Texte, Bilder, Videos – mit der passenden KI lässt sich all das im Handumdrehen und in immer höherer Qualität generieren. Die politische und wirtschaftliche Dynamik beschleunigt diese Entwicklung zusätzlich und macht den Grat zwischen kommunikativer Innovation und gezielter Manipulation immer schmaler.

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DIGITAL TRUST:

DER HEILIGE GRAL IM BUYING PROCESS

Authentizität gehört für B2B-Marken zum Pflichtprogramm. Konsumenten entscheiden sich signifikant häufiger für Unternehmen, denen sie im digitalen Raum vertrauen – selbst, wenn die Konkurrenz günstiger ist. Vertrauen wird damit zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor.

Ob wegen langer Buying Cycles, komplexer Entscheidungsstrukturen oder hoher Investitionen: Wenn es Monate oder gar Jahre dauert, bis eine Kaufentscheidung getroffen wird, muss von der ersten Kontaktaufnahme an aktiv an einer vertrauensvollen Basis gearbeitet werden.

Leicht ist das nicht – vor allem in einer Zeit, in der Deepfakes und generative KI das Gefühl für Realität immer weiter verwässern.

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EHRLICHKEIT ALS SCHLÜSSEL

Eine der entscheidenden Maßnahmen, um Vertrauen aufzubauen klingt in der Theorie ganz banal, kommt aber in der Praxis häufig zu kurz: Ehrlichkeit. Kunden wollen nicht hinters Licht geführt werden. Bei der Entwicklung der Kommunikation wurde KI genutzt? Großartig – solange offen und klar kommuniziert wird, dass das der Fall ist.

Durch eine Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten oder automatisierten Prozessen, können Kunden jederzeit nachvollziehen, ob sie mit einer Maschine oder einem Menschen interagieren. Klare und verständliche Informationen verhindern dabei Unsicherheiten und zeigen, dass ein Unternehmen nichts zu verbergen hat.

Das heißt übrigens nicht, dass jeder Text, der einmal durch ChatGPTs Rechtschreibprüfung gelaufen ist (wie übrigens auch dieser hier), mit einem Disclaimer versehen werden muss. Gemeint sind vor allem Bilder und Videos, die zwar künstlich erzeugt wurden, aber täuschend echt wirken – und dadurch ein verzerrtes oder falsches Bild vermitteln.

ECHTE INSIGHTS STATT KI-HOCHGLANZ

Marken, die vertrauenswürdig wahrgenommen werden, zeigen Haltung und manchmal auch Ecken und Kanten. Sie bleiben sich selbst treu – über alle Touchpoints hinweg. Gerade in der digitalen Kommunikation erleichtert eine eindeutige Markenpersönlichkeit den Nutzern das Vertrauen: mit klarer Tonalität, unverwechselbarer Bildsprache, einer transparenten Haltung und hohem Wiedererkennungswert.

 Mit dem Einsatz von KI steigt jedoch die Gefahr der Uniformität. Viele KI-generierte Inhalte sind technisch einwandfrei, aber emotional austauschbar. Hier sind Verantwortliche gefordert, die Technologie gezielt zu nutzen, ohne den Charakter ihrer Marke zu verwässern – denn KI kann Texte, Bilder oder Prozesse beschleunigen, aber ohne ein wachsames Auge der Marketingverantwortlichen auch schnell den Wesenskern der Marke verändern.

 Jedes KI-generierte Bild, jede automatisierte Botschaft sollte wie von Ihrer Marke klingen – nicht wie von einem Generator. Denn nur dann bleibt auch im digitalen Hochglanz das Vertrauen bestehen: Weil man spürt, dass echte Markenpersönlichkeit dahintersteckt.

FALSCHE DATEN – ECHTES RISIKO

KI-Systeme arbeiten mit gigantischen Datenmengen – und darunter sind nicht nur valide, sondern oft auch fehlerhafte oder irreführende Quellen. So entsteht das Risiko, dass falsche Informationen im eigenen Content reproduziert werden. Deshalb ist nicht nur ein Abgleich mit der Markenidentität ein Muss, sondern auch eine inhaltliche Qualitätskontrolle.
Zwar gibt es Tools, die beim Faktencheck unterstützen – aber am Ende ist menschliches Urteilsvermögen hier durch nichts zu ersetzen. Nur so lässt sich verhindern, dass KI-generierter Content auf das Niveau eines durchschnittlichen Chatbots abrutscht. Wenn das passiert, wirkt der KI-Einsatz nicht nur unprofessionell – er kann der Marke echten Schaden zufügen. Denn wer von Expertise spricht, muss sie auch beweisen.

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CORPORATE TRUST: SO SCHÜTZEN SIE IHR UNTERNEHMEN

Vertrauen ist eines der wichtigsten Mittel im B2B-Marketing – und gleichzeitig extrem fragil. Bereits ein kleiner Fehltritt kann jahrelange Markenarbeit zerstören. Es gibt jedoch einfache Möglichkeiten die Marke davor zu schützen:

  1. Transparenz ist Pflicht: Wer KI nutzt, sollte offen kommunizieren, wo, wie und warum. Kennzeichnung schafft Sicherheit.

  2. KI kann Inhalte effizient erstellen, ersetzt aber keine Markenhaltung. Der Einsatz von generativen Tools darf nicht zulasten des Markencharakters gehen.

  3. Hochglanz allein reicht nicht: Beliebige KI-Texte oder generische Bilder wirken austauschbar. Menschen vertrauen echten Einsichten – nicht nur Perfektion.

  4. Fehlerquellen lauern überall: Ungeprüfte Inhalte, fehlende Fachlichkeit oder unreflektierter KI-Einsatz können Vertrauen zerstören – schneller, als es aufgebaut wurde.

FAZIT: DIE BALANCE MACHT’S

KI ist weder gut noch böse – sie ist ein Werkzeug. Ihr sinnvoller Einsatz entscheidet darüber, ob Vertrauen entsteht oder Misstrauen wächst. Marken, die KI strategisch nutzen, um echte Kundeneinblicke zu gewinnen – aber nicht für sterile Standardkommunikation – stärken ihre Glaubwürdigkeit.

Die Zukunft gehört den Marken, die Technologie mit Menschlichkeit verbinden. Authentizität bleibt dabei die beste Versicherung gegen die Schattenseiten der KI – denn was wirklich echt ist, muss nicht immer perfekt sein. Aber ehrlich.

 

Autor: Marco H.

Als Account Manager beweist Marco gleichermaßen langen Atem wie als Ansprechpartner für alle IT-Belange bei SYNBRAND. Die sorgfältig durchdachte Planung seiner Projekte und Marcos humorvolle Art lässt unsere Kunden und das Team SYNBRAND strahlen.

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